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die Rede von Hans Gleixner vom 15.6.2002
am Ehrenabend der Hanslberg Schützen

Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, werte Ehrengäste, sehr verehrte Damen und Herren!

Ich habe die ehrenvolle Aufgabe erhalten, einen kleinen Rückblick über in halbes Jahrhundert Schützengesellschaft Hanslberg Oberndorf zu geben. Aber keine Angst, mein Vortrag steht unter dem Motto: 50 Jahre in 15  Minuten.

Anno 1952, ich zitiere aus der Chronik: Einige Kameraden, die dem Schießsport sehr angetan waren, trafen sich fast regelmäßig in der Gaststätte Vocht, um mit dem einzigen Luftgewehr, welches von der Brauerei Schneider und Sohn gestiftet wurde, ins Schwarze zu treffen. Bereits zu dieser Zeit waren sie wie in einer Gesellschaft organisiert.

Am 05. Dezember 1952 wurde erstmals eine Versammlung abgehalten, deren Hauptthema die Gründung der Schützengesellschaft war. Jeder der 15 anwesenden Personen war bereit, für Aufnahme und Versicherung den Betrag von 13,-- DM zu entrichten. Per Akklamation wurde eine Vorstandschaft gewählt.

Einstimmig wurde die Schützengesellschaft auf den Namen "Hanslberg Oberndorf" getauft. Schon 5 Tage später meldete man den Verein beim Kreisschützenverband Oberpfalz und Donaugau e. V. an.

Das offizielle Gründungsfest verbunden mit einem Preisschießen fand am 20.12.1952 in der Gaststätte Vocht statt.

Bereits ein Jahr später konnte ein zweites Gewehr angeschafft werden. Zwischenzeitlich wurde abwechselnd einmal in der Gaststätte Berghammer und einmal in der Vereinsgaststätte Vocht auf die Scheiben geschossen.

16 von bereits 17 Mitgliedern trafen sich im Februar 1953 zu einer außerordentlichen Versammlung. Thema war die Verlegung des Vereinslokals oder das Wechselschießen. Die geheime Wahl brachte ein Ergebnis von 8 : 8 Stimmen. Nun musste die Vorstandschaft entscheiden und legte fest, das wöchentliche Schießen wird im Wechsel jeweils Samstags einmal bei Berghammer und einmal bei Vocht ausgetragen. Der geplante feste Schießstand wird in der Gaststätte Berghammer installiert.

Ab diesem Zeitpunkt wurde das erste große Preisschießen, das "Josefi-Schießen" im Gasthaus Berghammer ins Leben gerufen.

Im Mai 1953 wurde erstmals eine Vereinsmeisterschaft ausgetragen und ein Preiskegeln abgehalten.

Am 01. Juni wurde bei einer Vorstandssitzung, die um 22.00 Uhr begann, beschlossen, das Wechselschießen einzustellen. Sämtliche Schießabende und Veranstaltungen werden ab sofort im neuen Vereinslokal Berghammer abgehalten.

Das seinerzeit von der Brauerei Schneider und Sohn gestiftete Gewehr wurde zurückgegeben und die Hälfte des Vereinsbeitrages an den ersten Vereinswirt abgetreten. Wegen dieses Beschlusses, meine sehr verehrten Damen und Herren, legte der damalige Kassier und Schriftführer sein Amt nieder.

Beim Verbrüderungsschießen des Oberpfälzer Schützenbundes mit dem Donaugau wurden die Männer der ersten Stunde Fridolin Schwank, Herbert Wiegran und Erich Wolf mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Liesl Wiegran war die erste Frau des Donaugaues, die die DSB-Gold in der Schützenklasse erwerben konnte. Ebenso erwähnenswert sind die zahlreichen Leistungsnadeln von Frau Betty Lodermeier.

Außer den Josefi-Schießen, die von 1953 - 1960 abgehalten wurden, veranstaltete man 1954 das 1. Landrat-Berger-Pokal-Schießen. Oberndorf war somit der Begründer des heute noch bekannten Landrat-Faltermeier-Pokal-Schießens. Im selben Jahr wurden wir 4. Mannschaftssieger im Donaugau. Das Ehrenmitglied Otto Grünbeck stiftet der Schützengesellschaft einen von Ihm selbst gefertigten Zimmerstutzen.

Neben den sportlichen Erfolgen ließ man das Gesellige nicht zu kurz kommen. Freundschaftskämpfe und Vereinsausflüge waren sehr beliebt. Zahlreiche Urkunden erinnern an die Wettkämpfe mit den Schützenvereinen der umliegenden Gemeinden. Von den vielen Ausflügen, größtenteils 2-Tages-Fahrten, erzählt man sich heute noch gerne:

Wer kennt nicht den Spruch eines viel zu früh verstorbenen Schützenbruders beim Stadtbummel in Innsbruck: Moanst i kenn mi z'Minga ned aus? oder ich zum Beispiel denke ganz spontan ans Schiffchen versenken im Thiersee…

1961 und 1962 fand kein Ausflug statt. Man hatte Grösseres im Sinne: das l0-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe wurde am 15. Juli 1962 gefeiert.  Eine 16-Mann-Kapelle der Bundespost und der Jodler-Fritz vom Tegernsee unterhielten 38 Vereine und 1.500 Gäste. Als Fahnenmutter fungierte Resi Westermeier, Die heute anwesenden damaligen Festdamen und der Fahnenjunker werden uns im Laufe des Abends noch persönlich vorgestellt. Hochwürden Grüneisl feierte nach einem Gewitterguss bei herrlichem Sonnenschein einen ergreifenden Feldgottesdienst bei dem die neue Fahne geweiht wurde.  Der Gauschützenmeister Dr. Wild forderte die Schützenschwestern und Schützenbrüder auf, in Treue zusammenzuhalten.

Als kleinen Vergleich gegenüber der heutigen Zeit möchte ich erwähnen, dass sich damals die Kosten der Fahne auf 1373,-- DM beliefen  Für die Renovierung zu dem heutigen Fest haben wir fast das 4-fache davon investiert.

Im Jahre 1963 spendeten die Schützen für das neu errichtete Kriegerdenkmal. Ein Jahr später wurde eine Schützenkette gekauft und der Schießstand renoviert.

1968 stellte Oberndorf den 1. Sektionsschützenkönig mit dem Jungschützen Hans Lederer.
Helmut Rauschendorfer war Sektionsmeister im Jahre 1969
1976 wurde ein Bockstechen veranstaltet, dessen Reinerlös der Aktion Sorgenkind übergeben wurde.

Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wurde ein Ehrenabend und ein Preisschießen in der Brauerei Berghammer ab- gehalten. Neben zahlreichen Ehrungen, die Gauschützenmeister Toni Seitz und der Sektionsleiter Alwin Maag vornahmen, ist besonders die Verleihung des Protektoratsabzeichen an Ernst Gassner und Johann Westermeier jun. hervorzuheben.

Das traditionelle Vatertagsfest, das der Sportverein jetzt alljährlich ausrichtet, wurde 1980 von den Schützen aus der Taufe gehoben. Gerne erinnert man sich an das Bockstechen und die lustigen Mühlbachtaler.

1988 errichteten wir eine elektronische Scheibenzuganlage für 6 Stände im Saal der Brauerei Berghammer .

1992 feierten wir nicht nur 40. Geburtstag. Es war auch das Jahr des Abschieds von unserem Schießstand. Umbauarbeiten zwangen uns eine neue Bleibe zu suchen. Unser Vereinswirt bot uns einen Raum über den Stal-lungen im ehemaligen Strohlager an. Die standfreie Zeit überbrückten wir als Gastschützen bei unseren Teugener Freunden.

Da unsere Mittel sehr begrenzt waren und eine Kostenschätzung von 30.000,-- DM auf dem Tisch lag, führten wir fast sämtliche Baumaßnahmen in Eigenregie durch. Angefangen von der PlanersteIlung, Entrümpelung,

Trennwand und Deckenbau, bis zur kompletten Elektroinstallation verbrachten wir so manchen Abend auf der Baustelle. Unser Brauereibesitzer Berghammer unterstützte uns großzügig mit Baumaterial und Getränken.

Zuschüsse erhielten wir von der Regierung von Niederbayern und der Gemeinde Bad Abbach. Schon nach gut einem Jahr konnte man das Sektionsschießen am neuen Stand ausrichten. Für unseren Fleiß wurden wir mit dem Sektionskönigspaar (Magdalena Berghammer und Johann Gleixner) belohnt.

Die Standeinweihung feierten wir erst 1995, da noch einige Rest-Maßnahmen durchgeführt werden mußten. Am 21. Juli erteilte Pfarrer Felber der Schießanlage den kirchlichen Segen. Anschließend begab er sich an den Stand um einen Schuß ins Schwarze abzugeben. Die Standeröffnungsscheibe gewann der Jungschütze Markus Hermann.

Anfang 1996 wurde unser Schießstand vom Landratsamt abgenommen und auch gleich gesperrt. Wir mußten eini- ge Auflagen übersehen haben. Gut, dass wir unser Sektions- und Standeröffnungsschießen schon abgehalten hatten.

1999 erhielten wir endgültig die Freigabe durch das Landratsamt. In diesem Jahr stellten wir auch den Gaujugendkönig mit Daniel Feil.

2000 feierte die Sektion Donautal ihr 40-jähriges Bestehen im Hanslberg-Stadl in Oberndorf. Die Bewirtung wurde von unserer Schützengesellschaft übernommen.

Diese bewegende Geschichte unseres Vereins wurde nicht nur von den Mitgliedern, sondern maßgeblich von den Schützenmeistern geschrieben. Was Fridolin Schwank, der Mann der ersten Stunde, in seinen 6 Jahren Amtszeit geleistet hat, kann man aus der Chronik entnehmen. Fritz Angrüner führte die Schützen anschließend. 1959 übernahm die Geschicke des Vereins Christian Reil. Die Höhepunkte seiner 13- jährigen Amtszeit waren die Fahnenweihe und seine 3- jährige Amtszeit als Sektionsschützenmeister. Ein schweres Erbe hatte sein Nachfolger, meine Wenigkeit, übernommen. 1973 bis 1981 übernahm Hans Dießinger die Vereinsführung, von 1981 bis 1989 Johann Knittl. Dieter Lange war danach 2 Jahre unser Schützenmeister. Auf eine 6-jährige Amtszeit kann Karl- Heinz Stolp zurückblicken. Durch sein Arrangement wurde unser Verein e. V. und sämtliche Mitglieder Verbandsmitglieder, die Bezuschussung für den Stand eingereicht und letztlich als Koordinator der Standbau durchgezogen.

Seit 1997 steht unserer Gesellschaft wieder Johann Knittl vor. Sehr geehrter Schützenmeister, du hast jetzt unseren Ehrenschützenmeister Christian Reil eingeholt. Was du die letzten Jahre in der Jugendarbeit geleistet hast, soll Ansporn sein, zum überholen.

Zum Schluß meiner Rede, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich allen danken, die aktiv und passiv dazu beigetragen haben, ein halbes Jahrhundert Schützengesellschaft Hanslberg Oberndorf hier und heute feiern zu können !
Mein besonderer Dank gilt dem Krieger- und Soldatenverein Oberndorf, der Jagdgenossenschaft Oberndorf und allen Spendern und Gönnern die unsere Haussammlung zur Fahnenrenovierung tatkräftig unterstützt haben.

Ich danke für die Aufmerksamkeit!

                                                                            15.6.2002, Hans Gleixner

 

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